1899 war die Stadtverordnetenversammlung der Überzeugung, dass eine elektrische Beleuchtungsanlage für die Stadt noch zu kostspielig und unrentabel sei. Man entschied sich, die vorhandenen Petroleum-Straßenleuchten durch Gasleuchten zu ersetzen und nahm Verhandlungen mit Hoffmann's Stärkefabriken auf. Dieses Unternehmen sollte die Gaslieferung für die Stadt Salzuflen übernehmen.
1901 baute man deshalb von der Fabrik Hoffmann's Stärke ausgehend ein Versorgungsnetz auf.
1903 erhielt auch die Fürstlich-Lippische Badeverwaltung einen Gasanschluss, um über einen Gasmotor das Gradierwerk an der Parkstraße zu betreiben. Ferner erhielt das Kurhaus eine moderne Gasbeleuchtung. Bemerkenswert: Das ganze Staatsbad benötigte nur 5000 Kubikmeter Gas im Jahr; eine Menge, die heute allein schon ein Zweifamilienhaus mit 200 Quadratmeter Wohnfläche zum Heizen verbraucht.
1934 entschieden sich Bad Salzuflen und Schötmar dazu, das seit 1930 von der Westfälischen Ferngas AG angebotene - und preiswertere - Ferngas zu beziehen. Am Fischers¬kamp entstand für Bad Salzuflen eine Übergabestation und für Schötmar eine an der Uferstraße.
1938 entstand an der Lohheide mit einer Leistung von 125 Kubikmetern pro Stunde eine weitere Übergabestation: Der Versorgungsdruck war in dieser Region zuvor zu gering gewesen. Bis dato waren drei Behälteranlagen à 100 Kubikmeter Inhalt in Bad Salzuflen aufgestellt, in Schötmar zunächst nur eine. 1950 entstand an der Schloßstraße (Auf dem Wisch) eine dritte Übergabestation.
Erst 1964 musste man für Bad Salzuflen eine zweite Einspeisung an der Walhallastraße (Hoffmann's Stift) aufstellen. Da Bad Salzuflen von vornherein großzügiger geplant hatte, war die Erweiterung erst so spät nötig.
1967 war es erforderlich geworden, die Druckbehälter vom Fischerskamp nach Werl zu verlegen, denn dort gefährdeten sie die Bebauung nicht. Gleichzeitig erneuerte man an der Werler Straße die Übergabestation und verstärkte die Leistung auf 7000 Kubikmeter pro Stunde.
1969 ergaben sich als Folge der Großgemeindebildung erneut neue Dimensionen für die Versorgung. Immer mehr Ortsteile fanden Anschluss an das Netz. Aufgrund kontinuierlicher Neuerschließungen benötigte man vier weitere und noch größere Übergabestationen: 1978 Rathaus, 1981 Werl, 1984 Daimlerstraße - alle mit einer Leistung von 7000 Kubikmetern pro Stunde sowie Lockhausen mit 2000 Kubikmetern pro Stunde. Die alten Stationen in der Lohheide und in Holzhausen (Fahrradfabrik Sudbrack) hatten ausgedient.
1990 waren dann auch die Ortsteile Knetterheide, Holzhausen und Ehrsen-Breden an das Versorgungsnetz angeschlossen. Das Ortsnetz Werl erwarb man von der WFG.
1997 kamen zuguterletzt die Ortsteile Waldemeine, Wüsten, Grastrup, Retzen, Ahmsen und Lockhausen ans Netz. Der Ortsteil Wülfer folgte 1998/99. Aus knapp 100.000 Kubikmeter geliefertem Stadtgas im Jahre 1902 wurden 54,7 Millionen Kubikmeter im Jahre 1998.