Überblick
Die greifbare Zukunft
Die Energiewende – das klingt schon lange nach etwas Großem, Unbestimmtem. Irgendwo zwischen globalen Klimazielen und politischen Debatten. Doch in Bad Salzuflen wird sie immer konkreter spürbar. Vor der Haustür, auf der Straße, in der Stadt. Die Stadtwerke investieren im Jahr 2025 rund 40 Millionen Euro – mehr als jemals zuvor – in Projekte, die unsere Stadt klimafreundlicher, vernetzter und lebenswerter machen. Fünf zentrale Vorhaben zeigen exemplarisch, warum genau jetzt investiert wird – und wie wir alle davon profitieren.
Wärmeleitung Elkenbrede: Das Netz wird größer
Zwischen der Ziegelstraße und der Innenstadt entsteht eine zentrale Verbindung: eine neue, rund 3.000 Meter lange Fernwärmeleitung. Sie verknüpft zwei bisher getrennte Wärmenetze, um eine nachhaltige Wärmeversorgung über mehrere Stadtquartiere zu ermöglichen. Was heute technisch klingt und unterirdisch verläuft, sorgt künftig für mehr Unabhängigkeit, weniger CO2-Ausstoß und stabilere Preise.
Die Bauarbeiten erfolgen abschnittsweise: Gestartet wurde am Heizkraftwerk Staatsbad in der Salinenstraße. Von dort aus führen die Verbindungsleitungen über die Moltkestraße, die Rat-Hasse-Promenade, den Gröchteweg und den Elkenbreder Weg bis zur Sauerbruchstraße. Dort macht die neue Leitung eine Kurve Richtung Herforder Straße und unterquert diese. Am Hellweg wird sie schließlich an die Wärmeinsel angeschlossen, die künftig vom neuen Heizkraftwerk in der Ziegelstraße gespeist wird.
Eine gute Investition, weil immer mehr Haushalte an eine umweltfreundliche Wärmeversorgung
angeschlossen werden können.
Neues Umspannwerk Ziegelstraße: Strom, der mithalten kann
Wärmepumpen, E-Autos, Solaranlagen – die Zukunft steht unter Strom. Deshalb bauen die Stadtwerke an der Ziegelstraße ein neues Umspannwerk. Dieses wird über neue Ringleitungen, die zwischen Lockhausen und Schötmar verlaufen, eingebunden. Das Umspannwerk wandelt (über Großtransformatoren) den Strom dann so um, dass die angeschlossenen Haushalte und Betriebe über das lokale Stromnetz mit der passenden Spannung versorgt werden können.
Mit dieser Maßnahme reagieren die Stadtwerke auf einen wichtigen Trend: Schon in wenigen Jahren wird die Netzlast in vielen Wohngebieten doppelt so hoch sein wie heute. Wer also in Zukunft elektrisch fährt oder mit Strom heizt, muss sich auf eine moderne Netzstruktur verlassen können – leistungsfähig, ausfallsicher und lokal gesteuert.
Eine gute Investition, weil ein leistungsstarkes Stromnetz die Grundlage für Elektromobilität, Wärmepumpen und künftige Energiesicherheit ist.
Heizkraftwerk Ziegelstraße: Energiequelle Abwasser
Direkt neben dem Umspannwerk in der Ziegelstraße wird an einer Innovation gebaut, die cleverer kaum sein könnte: Ein Heizkraftwerk, das mithilfe einer Großwärmepumpe die Restwärme des geklärten Abwassers aus dem Klärwerk nutzt. Was zunächst ungewöhnlich klingt, ist ein echter Fortschritt für die Wärmeversorgung unserer Stadt. Denn die Energiequelle, die es dafür braucht, ist nahezu unerschöpflich. Eleganter lässt sich die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen kaum senken.
Technisch bringt die neue Anlage viel zusammen: eine tauchsiederähnliche Power-to-Heat-Technologie, Wärmepumpen-Know-how und klassische Kraft-Wärme-Kopplung – nicht ganz einfach zu erklären, aber immens wirkungsvoll. Bis 2038 soll die Wärmeversorgung in Bad Salzuflen komplett grün sein – das Heizkraftwerk an der Ziegelstraße ist ein Meilenstein auf diesem Weg.
Eine gute Investition, weil diese Anlage grüne Wärme erzeugt – unabhängig und innovativ.
PV-Anlage Ahmsen: Sonnenstrom an der A2
Wer künftig die Autobahn A2 über die Ahmser Straße überquert, wird mehr sehen als Wiesen und Felder: Dort entsteht Bad Salzuflens größte Photovoltaikanlage – mit fast 4 Megawatt Leistung. Die Stadtwerke nutzen hierfür ein gesetzlich verankertes Privileg, das den Bau von Solarparks an Autobahnen begünstigt.
Bereits im Jahr 2020 haben die Stadtwerke mit der Anlage in der Kriegerheide in Wülfer-Bexten gezeigt, wie regionale Sonnenstromversorgung funktioniert. Damals war sie mit 1,5 Megawatt die größte im Stadtgebiet – jetzt folgt die nächste Stufe. Und das Beste: Weitere Standorte für Solarstrom in Bad Salzuflen sind bereits in der Prüfung.
Eine gute Investition, weil lokaler Sonnenstrom hilft, unabhängig vom Strommarkt zu werden – und zeigt, wie Energiewende funktioniert.
Festhalle Schötmar: Ein zurückgewonnener Ort, der verbindet
Nicht alles Innovative in Bad Salzuflen entsteht unter der Erde oder auf der grünen Wiese. In Schötmar wird die alte Festhalle umfassend modernisiert – zu einem multifunktionalen Ort für Arbeit, Austausch und Veranstaltungen.
Büros, flexible Besprechungsräume, ein großer Saal mit modernster Technik: Hier wird Raum für neue Ideen, politische Debatten, junge Unternehmen und Kultur geschaffen. Ein Ort, der verbindet – und das mitten im Ortsteil Schötmar.
Der alte, neue Rohbau des Stadtwerke-Millionenprojekts steht bereits. Nun folgt der Innenausbau. Die Fertigstellung des Festhallen-Komplexes ist für Ende 2025 geplant. Schon jetzt kann das künftige Gebäude digital erkundet werden. Mehr hierzu in der kommenden Ausgabe der „gute werke“.
Eine gute Investition, weil ein Ort wie die Festhalle einfach wichtig ist.
Ein Zwischenstand, kein Fazit: Jetzt wird sichtbar, was zählt
Alle Stadtwerke-Projekte haben eines gemeinsam: Sie schaffen Voraussetzungen für das Leben, das wir in Zukunft führen wollen. Sie sorgen für Unabhängigkeit, Versorgungssicherheit und Klimaschutz – direkt vor Ort, direkt für die Menschen in Bad Salzuflen.
Infos zu den aktuellen Projekten und Meilensteinen: www.stwbs.de/nachhaltig-gut
Illustration: Agentur Waldmeister