Care-Energy hatte Stromlieferverträge mit dem Hinweis auf Zahlungsrückstände fristlos gekündigt. Ein Vorwurf, den die betroffenen Stromkunden strikt zurückweisen. Sie haben sich verunsichert an die Stadtwerke Bad Salzuflen gewandt. Der Lokalversorger schenkt den Kunden Vertrauen und glaubt an deren Darstellung. Im Internet gibt es zahlreiche ähnliche Berichte: Kunden erhalten Mahnungen, obwohl ihr Vertragskonto ausgeglichen ist.

„Die betroffenen Kunden müssen keinen Lieferstopp befürchten“ sagt Stadtwerke-Vertriebschef Frank Lohmeier. „Der Strom fließt weiter, denn auch bei einer fristlosen Kündigung eines Fremdanbieters werden die Kunden automatisch über unsere Grundversorgung mit Strom beliefert“ ergänzt Lohmeier im Hinblick auf eventuell weitere Stromkunden des Fremdversorgers, die es im Bad Salzufler Versorgungsgebiet gibt.

Care-Energy wurde bereits im Jahre 2013 abgemahnt. Der Verbraucherzentralen-Bundesverband kritisierte die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und unlautere Werbung des Hamburger Unternehmens. Care-Energy locke Kunden mit Strompreisen von teils knapp unter 20 Cent pro Kilowattstunde. Problematisch dabei: Mit wem Verbraucher tatsächlich einen Vertrag abschließen, sei unklar. Günstige Strompreise lägen zwar im Interesse der Verbraucher. Doch die beiden Großinsolvenzen von TelDaFax und FlexStrom hätten gezeigt, dass nicht jedes günstig erscheinende Angebot vorteilhaft für Verbraucher sei.